Immer mehr Ein-Euro-Jobs

(FR, 04.10.2006)

Nur wenige finden feste Stelle

Frankfurt a.M. – Das Angebot an Ein-Euro-Jobs wächst in Hessen immer noch stark. Allerdings finden nur wenige Arbeitslose über diesen Weg in den Arbeitsmarkt zurück, wie eine Umfrage ergab.

Im September waren bei den Arbeitsgemeinschaften aus Arbeitsagenturen und Kommunen 9576 Langzeitarbeitslose in Ein-Euro-Jobs beschäftigt, berichtet die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Das waren 1200 mehr als im August und 2500 mehr als vor einem Jahr.

Allein die Stadt Frankfurt beschäftigt in diesem Jahr durchschnittlich 2300 Ein-Euro-Jobber im Monat. “Die Zahlen gehen von Monat zu Monat hoch”, sagt der Geschäftsführer der Gesellschaft Rhein-Main-Jobcenter, Robert Standhaft.

Das Einsatzspektrum der Jobber reicht vom Garten- und Landschaftsbau über Recycling und Bauhöfe bis zu Hilfstätigkeiten in Altenheimen, bei der Kinderbetreuung oder in Bibliotheken.

Bei den Stellen wird darauf geachtet, dass sie keine regulären Arbeitsplätze verdrängen. “Wir prüfen die Tätigkeiten auf Gemeinwohl und Wettbewerbsneutralität”, sagt etwa Detlev Ruchhöft von der Arbeitsförderung Kassel. In der nordhessischen Stadt hat jeder 20. Ein-Euro-Jobber einen nachhaltigen Erfolg: “In diesem Jahr haben wir 48 Männern und Frauen einen festen Job oder einen Ausbildungsplatz vermittelt, das ist eine Quote von 5,3 Prozent”, sagt Ruchhöft.

In Frankfurt liegt die Quote mit 22,3 Prozent in diesem Jahr deutlich höher. Darin sind auch Jugendliche erfasst, die über eine Arbeitsgelegenheit einen Ausbildungsplatz bekommen haben. In Gießen haben im vergangenen Jahr immerhin 118 von 1030 Ein-Euro-Jobbern eine reguläre Arbeitsstelle gefunden. dpa

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