Berlin — Jeder achte Leiharbeiter benötigt zusätzlich staatliche Hilfe, weil sein Verdienst zu niedrig ist. Mitte vergangenen Jahres waren rund 92.000 Leiharbeitskräfte auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen, wie aus einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht. Das Verarmungsrisiko der Leiharbeiter sei damit vier bis fünf Mal größer als in der Gesamtwirtschaft, heißt es in der Untersuchung des DGB-Arbeitsmarktexperten Wilhelm Adamy.
Leiharbeiter mit einem Vollzeitjob verdienen zudem nur halb so viel wie Vollzeitbeschäftigte im Durchschnitt. Bundesweit lag der DGB-Studie zufolge das mittlere Bruttoeinkommen aller Vollzeitbeschäftigten 2009 bei 2805 Euro, während es bei Leiharbeitern nur 1456 Euro waren. Das bedeutet ein Einkommensgefälle von 48,1 Prozent.
Bundesweit verdienten laut DGB 10,5 Prozent aller vollzeitbeschäftigten Leiharbeiter weniger als 1000 Euro brutto pro Monat. Lediglich 19,1 Prozent kamen monatlich auf mehr als 2000 Euro. In der Gesamtwirtschaft verfügen dagegen mehr als 70 Prozent der Vollzeitbeschäftigten über einen Bruttolohn von mehr als 2000 Euro.((AFP, 7.2.2010)